Frank und Justus mein Seelenhund

Unsere Geschichte beginnt Ende 2011, als meine Frau Natascha und ich beschlossen einen Hund aus dem Tierheim in unser neues Zuhause zu holen. Da ich keine Erfahrungen mit Hunden hatte, dachten wir an einen Anfängerhund. Gerne auch älter. Wir also hin und da saß er. Mein Hund Justus inmitten seiner Geschwister. Es war Liebe auf den ersten Blick. Den wollte ich haben und keinen anderen. Nur war Justus ein junger Hund, voller Angst und Misstrauen gegenüber Menschen und insbesondere gegenüber Frauen, da er wohl von seiner letzten Besitzerin misshandelt wurde. Nach den ersten Probegassierunden und den üblichen Formalitäten nahmen wir Justus Mitte November 2011 mit nach Hause. Ich war überglücklich, nur Natascha merkte recht schnell, dass Justus und sie nicht wirklich warm wurden.

Dann die Katastrophe. Anfang Dezember hatte sich Justus an der Haustür losgerissen und war weggelaufen. Kein Halsband, keine Leine mehr am Hund. Wir waren verzweifelt. Ich habe die üblichen „Gesucht wird“ Zettel aufgehängt oder in Geschäften aushängen lassen. Dann endlich nach einer Woche voller Verzweiflung und  täglichen ergebnislosen Suchrunden der erste Anruf, man hätte Justus im Nachbarort auf einem dortigen Brachgelände gesichtet. Ich also sofort los und bin zu der angegebenen Stelle gefahren. Dort habe ich tatsächlich meinen Justus in einiger Entfernung gesehen. Als Justus mich sah, blieb er kurz stehen und ich glaubte schon ihn mit Futter locken zu können. Nichts da. Er machte kehrt und lief davon. Welche Enttäuschung! In der Folgezeit bildete sich eine regelmäßige Verhaltensweise aus. Justus tauchte immer frühmorgens oder Spätabends in der Siedlung nahe des Brachgeländes auf und ließ sich natürlich auf Abstand füttern. Versuche ihn in einen Hausflur oder auf ein eingezäuntes Grundstück zu locken, wiederstand der kleine Kerl. Der Winter 2011 war kalt und sehr schneereich. Ich war in tiefer Sorge um meinen kleinen Justus und hätte alles getan ihn wieder zu bekommen. Also saß ich wie an jedem der vorherigen Tage auch Heiligabend um 05:00 Uhr morgens in meinen Schlafsack gehüllt auf einem Campingstuhl auf dem verschneiten Bürgersteig in einer Winterlandschaft mit viel Schnee. Es hatte angefangen leicht zu schneien und wäre die Ausgangslage eine andere gewesen, hätte man das fast schon romantisch nennen können. Aber mir war kalt und ich dachte an den sicher frierenden Justus. Ich wollte schon aufgeben, da Justus nicht jedes Mal, wenn ich da saß auch gekommen ist. Doch was war da? Ein kleiner Schatten tauchte hinter einem Gebüsch auf. Justus! Mein Herz tat einen kleinen Freudensprung. Dann das übliche Ritual. Futter in Form von Hackfleischbällchen, Fleischwurst oder Käsestücke zuwerfen und hoffen, das Justus näher kommt. Nichts da. Sobald er sich den Bauch vollgeschlagen hatte, trollte sich mein Justus wieder ohne ein Wort des Dankes. So ging es nicht weiter. Ich hatte mir dann vom Tierheim Köln-Dellbrück eine Hundefalle geborgt und auf dem Brachgelände aufgestellt. Diese wurde mit Fleischwurst bestückt und ich hoffte damit Justus einfangen zu können. Inzwischen waren Natascha und ich so verzweifelt, dass wir beschlossen hatten, Justus sollten wir ihn einfangen können, wieder ans Tierheim zurück zu geben. Die Tage vergingen und wir fingen viele Wildkatzen, die ebenfalls auf dem Gelände lebten. Es war der Tag vor Silvester als ich abends zur Falle fuhr mit Fleischwurst im Gepäck und wenig Hoffnung im Herzen. Schließlich stand der Jahreswechsel bevor und ich dachte an die Knallerei. Natürlich war die Falle leer, so dass ich eine neue Portion Wurst deponierte. Da es leicht anfing zu nieseln, ging ich zu meinem Auto zurück um meine Regenjacke anzuziehen. Da hörte ich in meinem Rücken das bekannte Geräusch der zufallenden Fallentür. Im Dunkeln war nicht genau zu erkennen, wer da in der Falle saß. In Anbetracht der vielen vergeblichen Versuche, dachte ich natürlich wieder an eine Katze. Beim Näherkommen sah ich jedoch ein vertrautes braunes Fell. Mein Justus saß in der Falle! Nur jetzt nichts falsch machen. Vorsichtig legte ich Justus Halsband und Leine an. Es gelang und ich konnte Justus in den Fußraum der Beifahrerseite meine Autos verfrachten. Ich war überglücklich. Ich bin dann schon mal vorgefahren, während Natascha die Falle entschärfte und die verbliebenen Futterreste verteilte. In der Garage angekommen saß ich, auf meine Frau wartend, still auf der Fahrerseite. Und Justus. Der Hund, der seit Wochen nicht angefasst werden konnte und immer wieder flüchtete, dieser Hund kam plötzlich aus dem Fußraum hoch und setzte sich auf meinen Schoß und ließ sich streicheln. Ich war den Tränen nah. Ins Tierheim zurückgeben? Auf keinen Fall! Danach war das Eis gebrochen und Justus und ich wurden ein Herz und eine Seele. Nur mit Natascha blieb das Problem bestehen. Hier war Justus unverändert ein Angsthund mit insbesondere Angst vor Frauen.

Jeder Spaziergang mit Justus wurde zur Qual für Natascha. Justus schrie regelrecht vor Angst und rollte sich auf dem Boden. Wir brauchten professionelle Hilfe. Zu unserem und Justus Glück hatten wir Anfang 2012 den ersten Kontakt mit Daniel. Unser erster Hundetrainer! Schon von Anfang an war ich fasziniert, wie Justus auf Daniel reagierte. Geduldig uns sehr Sachkundig vermittelte uns Daniel die Philosophie von Cankuna. Ich war sofort überzeugt, dass dieser Umgang mit Hunden genau das richtige für uns und unseren Justus war. Jenseits des üblichen „Sitz, Platz, Fuß“ und ohne körperliche Dominanz oder Fixierung auf Futterbeutel. Auch als Daniel im Verlauf einer unserer Sitzungen Justus mit seiner Angst konfrontierte und der arme Kerl vor Angst schrie, hatten wir volles Vertrauen zu Daniel. Und was soll ich sagen? Mit geduldiger Ausdauer haben gerade Natascha und ich es geschafft, dass aus Justus ein freundlicher, zugewandter und ich möchte glauben ein glücklicher Hund wurde.

In den darauf folgenden Jahren haben wir Seminare und Schulungen bei Cankuna besucht und regelmäßig am social walk teilgenommen. Es war immer faszinierend zu sehen, wie auch Verhaltens auffällige Hunde bei Daniel zu einem anderen Hund wurden. Es ist wie Magie! Das wollte ich auch können. Inzwischen hoffe ich die Philosophie von Cankuna übernommen zu haben und zu leben. Hunde sind für mich keine bloßen Befehlsempfänger, sondern ich versuche ein gewünschtes Verhalten als Einladung zu vermitteln und bin immer wieder erstaunt und erfreut, wie meine Hunde dieser Einladung folgen. Liebevolle Führung mit klaren Strukturen und mit Respekt vor den Bedürfnissen meiner Hunde stehen hier an oberster Stelle. Dabei hatten wir immer die kompetente Unterstützung von Daniel auf unsere Seite und konnten so wachsen und uns verbessern. Inzwischen sind wir Mehrhundehalter und haben drei dieser wunderbaren Geschöpfe. Noch heute lerne ich auf jedem social walk oder bei Seminaren von Daniel dazu.  

Zwischen mir und meinem kleinen Freund Justus war es jedoch ein besonderes Verhältnis. Mein Seelenhund, der mir lange lange Jahre Freude bereitet hat. Leider musste ich Justus Ende 2023 über die Regenbogenbrücke ziehen lassen und das hat mir dabei mein Herz gebrochen. Aber wir haben jetzt Anfang 2024 ein neues Kapitel aufgeschlagen. Mein neuer Kumpel heißt Paolino und er zeigt mit Daniels Hilfe bereits deutliche Fortschritte.

Aber das ist eine andere Geschichte und erzähle ich ein anderes Mal!

Mein Leben mit meinen Hunden

Mein Leben mit meinen Hunden ist eine Reise, die mit Daniel begann. Ihm bin ich dankbar für das Wissen und die Fähigkeiten, die ich heute besitze. Er hat mir den Weg gezeigt, mir Mut und Selbstvertrauen gegeben und stets an mich und meine Hunde geglaubt. Vor über zehn Jahren traf ich ihn zum ersten Mal, […]

Frank und Justus mein Seelenhund

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Rocko, der weiße Blitz…

Es gab eine Zeit, da konnte ich mit meinem Rocko nur nachts rausgehen oder weit auf die Felder hinausfahren, um ja keine anderen Menschen und Hunde zu treffen. Ein gebrochener großer Zeh, diverse Hundebisse, fiese Schürfwunden und ausgerenkte Arme später hatte ich das Problem, damals noch in Hamburg einen adäquaten Hundetrainer zu finden, der mit […]

Binka

Hier ist Binka😍vor ca. 3 Jahren war dieses kleine Ungeheuer nicht zu gebrauchen, außer Rand und Band, Leinenrüpel und wusste überhaupt nicht , vor lauter bunter Knete im Kopf, nicht’s mit sich und der Umwelt anzufangen, jetzt ist Sie , Dank Daniel und Philipp , in der Spur, aber auch der Barfspender Claudia hat, in […]