Es gab eine Zeit, da konnte ich mit meinem Rocko nur nachts rausgehen oder weit auf die Felder hinausfahren, um ja keine anderen Menschen und Hunde zu treffen. Ein gebrochener großer Zeh, diverse Hundebisse, fiese Schürfwunden und ausgerenkte Arme später hatte ich das Problem, damals noch in Hamburg einen adäquaten Hundetrainer zu finden, der mit meinem Rocko etwas anfangen konnte und ihn nicht mit fragwürdigen Methoden versuchte, „kleinzukriegen“. Er kam damals als Tierschutzhund von der deutschen Tierrettung unbesehen aus Moskau zu mir, weil dort die Hunde wegen der damaligen Fußballweltmeisterschaft „entsorgt“ wurden.
Wie sich herausstellte, war er drinnen superlieb, schon fast hochsensibel und äußerst feinsinnig, aber draußen eine absolute aggressive Bestie und eine ständig tickende Zeitbombe, die auch immer wieder aus heiterem Himmel für mich ohne ersichtlichen Grund explodiert ist. Wirklich wahr! Da er auch noch mein erster Hund war, hatte ich auch noch sehr viele Fehler im Umgang mit ihm gemacht.
Kaum hatte ich eine wunderbare Trainerin gefunden, musste ich nach NRW umziehen und hatte wieder das Problem, einen adäquaten Hundetrainer zu finden, der mit diesem Kaliber (und dem Hund) umgehen kann. Naja, und dann habe ich das Hundezentrum Cankuna entdeckt. Ich mache es mal kurz: Rocko ist jetzt nicht nur voll sozialisiert, sondern ein wirklich glücklicher und in sich entspannter Hund, der seine Hundetrainer, Daniel, Philipp und Lena abgöttisch liebt. Er hat jetzt sogar richtig viele Hundekumpels und fängt jetzt sogar an, andere Hunde zu erziehen, wenn die sich danebenbenehmen. Haha… dann macht er voll einen auf Streber! Unfassbar diese Wandlung… Auch bei mir.
Er hat natürlich immer noch seine wunden und verletzten seelischen Stellen, die er als ausgesetzter Hund über die damals gelernte Strategie: „Angriff ist die beste Methode“ kompensieren möchten. Es hat ihm halt keiner ein anderes Muster beigebracht. Und Hundebegegnungen an der Leine mit fremden Hunden sind immer noch nicht ganz einfach. Aber es ist jetzt alles zu händeln und Rocko ist nicht mehr im absoluten Trauma-Tunnel gefangen. Er braucht seine Angst (die ja eigentlich dahintersteckt) nicht mehr hinter seiner Aggression verstecken, weil er viel sicherer und selbstbewusster geworden.
Aber das Beste ist, dass bei Cankuna alles auf einer sehr artgerechten und werteorientierten Methode basiert, die nicht über reine Disziplin funktioniert. Mir war es wichtig, dass die Persönlichkeit meines Hundes gesehen wird, die schwer verletzte Seele und energetischen (sicherlich auch beim Hund) transgenerationalen Übertragungen berücksichtigt wurden. Keiner schreit hier mit den Hunden rum. Es läuft alles über Energie. Dafür bin ich im tiefsten Herzen dankbar, denn mein Hund hat es verdient, ein schönes und in sich freies Leben zu haben. Danke an die Profis, an Rocko und auch an mich, das so durchgezogen zu haben, obwohl mir damals alle geraten haben, ihn abzugeben.
Meine Empfehlung: Regelmäßige Teilnahme an den Gruppen und gaaaanz viel Liebe schaffen wirkliche Veränderungen!
